Arzt für Allgemeinmedizin Naturheilverfahren - Notfallmedizin Akupunktur und Chirotherapie zertifiziert: Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2008 |
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Patienteninfo für Akupunktur
Alte chinesische Akupunkturmaßeinheit: Daumenpeilung per "Cun" US-Ärzte passten das chinesische Akupunkturmaß Cun an amerikanische Verhältnisse an und setzten es bei Operationen ein. So gelang es ihnen, Zeit zu sparen und die Sicherheit der Technik zu erhöhen. Eine Möglichkeit auch bei Übergewicht? DEine regionale Akupunkturanästhesie ist unter anderem dann erfolgreich, wenn der Arzt exakte anatomische Kenntnisse und die richtigen Hilfsmittel hat - in der Regel Abbildungen. Sie erleichtern ihm die Suche nach den Nadelpunkten. Die Angaben in vielen, vor allem in den USA üblichen Atlanten variieren jedoch stark. Als Maßeinheit taucht neben Zentimeter und Inch (Zoll) auch die Fingerbreite auf. Dabei ist oft unklar, die Breite welches und wessen Fingers gemeint ist. Folglich haben Ärzte erhebliche Probleme, derart ungenaue Vorgaben an den jeweiligen Patienten anzupassen und müssen sich schließlich auf ihre Erfahrung verlassen. In China, wo die Akupunktur seit zwei Jahrtausenden fest in der Medizin verankert ist, nutzt man als Maß die Breite des Patientendaumens am äußeren Gelenk und bestimmt so das Cun. 1000 Daumenbreiten gemessen Doch passen Cun und Zentimeter zusammen? Gilt das Cun auch bei westlichen Völkern, deren Körpermaße deutlich von denen in China abweichen? US-Autoren vermuteten, ein verbindliches System könnte solche Fragen klären und so Komplikationen infolge falscher Nadelposition senken, Zeit sparen und die Sicherheit erhöhen. Als Schmerzmediziner testeten sie ihre Vermutung am Beispiel des Femoralisblocks, einer Regionalanästhesie am Oberschenkel. Zunächst definierten die Forscher die Körpermaße einer "Normalperson". Um die Angaben in das chinesische Cun-System zu übertragen, analysierten die Forscher prospektiv 500 Probanden und stellten deren Maßen die genannte Daumenbreite gegenüber. Mit einem Statistikprogramm gelang es ihnen, das Cun-System für die Lokalisation des Oberschenkelnerven zu nutzen. Demnach liegt der Nerv 1 Cun neben der Mitte der tastbaren Oberschenkelschlagader. Gängige Handbücher sehen den Nerven dagegen entweder "1 oder 2 cm seitlich" des Gefäßes. Verkürzte Punktsuche Im zweiten Schritt verteilten die Forscher 62 Patienten, die bereits für operative Eingriffe am Oberschenkel gelistet waren, auf drei Testgruppen. In der Cungruppe bestimmten die Ärzte die Nadelposition nach dem von den Forschern modifizierten Cun-System, während in zwei Kontrollgruppen die Angabe der Handbücher den Nadelpunkt vorgab. 12 Akupunkturärzte mit langer Berufserfahrung führten das Verfahren aus. Gleichzeitig notierten Beobachter nicht nur die dazu notwendige Zeit, sondern sie schätzten ferner die Erfolgsrate und etwaige Komplikationen. Anhand von Messungen der Daumenbreiten von insgesamt 500 Probanden ermittelten die Autoren zunächst das Cun des "normalen" US-Bürgers: 1 Cun = 18,7 mm. Die Zeit zwischen dem ersten Einstich der Nadel und der Injektion des Lokalanästhetikums lag in der Cun-Gruppe deutlich unter der in den Kontrollgruppen. Außerdem wurden deutlich weniger Einstiche an falschen Stellen gemessen. Auf ihren Ergebnissen basierend, wiesen die Autoren dem Daumen eine erweiterte Rolle zu: Der Blockpunkt "1 Cun neben der Schlagader" ließ sich einfacher, schneller und sicherer finden, als es mit Abbildungen bislang möglich war. Sicherheitsabstand beachten Obwohl andere Akupunkturforscher festgestellt hatten, der Nadeleintritt direkt neben der Schlagader treffe den Nerven am sichersten, gingen die Autoren auf Distance. Aus ihrer Sicht besteht gerade so eine erhebliche Gefahr, die Schlagader zu verletzen. Denn vitale, dem hohen Blutdruck ausgesetzte Gefäße sind deutlich weiter, als der gefühlte Puls vermuten lässt. Die Autoren bevorzugten daher weiter entfernte Einstichpunkte. Außerdem, so schildern sie, gestatte die durchschnittliche Breite des Nerven (14 mm) sehr wohl einen größeren Abstand zum Gefäß: Der Nerv werde dennoch erreicht und die Schlagader nicht verletzt. Ultraschallbilder, die den Autoren zur Verfügung standen, stützen offenbar deren Auffassung. Diese Technik ist jedoch nicht vor jedem Eingriff verfügbar. Dagegen ist die Lage der Schlagader jederzeit und überall erfassbar, kostengünstig und daher noch immer Mittel der Wahl. Die Messergebnisse von neun Patienten mit hohem Körperfettanteil stellten die Autoren separat zusammen. Wenngleich diese Patientenzahl für aussagekräftige Zahlen zu niedrig ist, zeigte sich doch der Trend, auch hier könnte die Cun-Methode vorteilhaft sein. Dazu Dr. Bernd Ramme, Pressesprecher der
Deutschen
Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin (DAAAM): "Eine
interessante
Arbeit, auch wenn es hier mal nicht um therapeutische Akupunkturpunkte
geht. In der Tat gehen die Maßeinheiten in der Fachpresse
zuweilen
auseinander, das gilt selbst für europäische Journale. Eine
fundierte
Aus- und Weiterbildung, wie z.B. unsere Akademie sie anbietet, sollte
helfen,
dieses Problem weitgehend zu entschärfen."
Quelle:
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