Patienteninfo für Akupunktur
Bruxismus - Zähneknirschen
Mindestens 30 % der deutschen Bevölkerung knirscht nachts
mit den
Zähnen, ohne es selbst zu wissen.
Oft nimmt der Schlafpartner die Knirschgeräusche an seiner Seite
als unabwendbare Gegebenheit hin, ohne sich über die
Gefährlichkeit
des nächtlichen Zahnmarathonlaufs seines Partners bewusst zu
sein.
Zunehmender Stress in unserer modernen Industriegesellschaft zeigt
immer häufiger seine Auswirkungen an Zähnen, Kaumuskulatur
und
Kiefergelenk, wodurch ein neues Krankheitsbild entstanden ist, der
Bruxismus
(griechisch: brygmos = das Knirschen).
Darunter versteht man unbewusste Press- und Knirschbewegungen der
Zähne
gegeneinander, die zu schweren Störungen im Kauapparat und den
benachbarten
Strukturen führen können.
Zwei Hauptfaktoren stehen als Ursache dafür in der
wissenschaftlichen
Diskussion: Fehlkontakte im Zahnbereich und Stress.
Man versucht im Unterbewusstsein mit dem Knirschen die störenden
Fehlkontakte wegzureiben und baut dadurch zusätzlich noch die
tagsüber
durch Stress aufgebaute überschüssige Energie ab.
Fatal dabei ist, dass nachts im Unterbewusstsein alle Schutzreflexe
wegfallen, die tagsüber das Kausystem schützen. Das
heißt,
beim Zähneknirschen wirkt die gesamte Kaukraft der Kaumuskulatur
(bis
zu 400 kp) auf die Zähne ein bei entsprechender Mitbelastung des
Kiefergelenks
und der Muskulatur.
Dies kann zu so massiven Krankheitsbildern wie myofaciales
Schmerzsyndrom,
Migräne, Verspannungen im HWS-Bereich, Schultergürtel und
weiteren
Folgeerkrankungen - je nach Dauer des Bruxismus - führen.
Mittlerweile hat jeder 10. Mensch in den hochindustrialisierten
Ländern
therapiebedürftige chronische Gesichts- und oder Kopfschmerzen,
die
sehr oft ihre Ursache im Zähneknirschen haben.
Einen möglichen Bruxismus kann man an folgenden Hinweisen
erkennen:
Schlifffacetten und Abrasionen, vor allem im Frontzahnbereich
(Schloß-Schlüssel-Stellung),
empfindliche freiliegende Zahnhälse und Zahnfleischschwund ohne
entzündliche
Komponente.
Ein Blick auf die eigenen Frontzähne genügt manchmal schon,
um herauszufinden, ob ein Verdacht auf Bruxismus besteht.
Weitere Hinweise können folgende Fragen ergeben:
– hat Ihr Partner Sie schon angesprochen, ob Sie nachts mit den
Zähnen
knirschen?
– ist morgens die Muskulatur verspannt?
– haben Sie morgens manchmal schon beim Aufwachen Kopfweh?
– träumen Sie manchmal, dass Ihnen alle Zähne
ausfallen?
Sollte ein Verdacht auf nächtliches Zähneknirschen
bestehen,
ist es dringend angeraten, einen Zahnarzt mit Akupunktur-Erfahrung
aufzusuchen.
Er kann mit einer nachts zu tragenden Bissführungsschiene in
Kombination
mit Akupunktur dieses Krankheitsbild mit seinen verschiedenen
Komponenten
sehr effizient therapieren und damit helfen, Folgeerkrankungen zu
vermeiden.
Dieser Text stammt aus einer Patienteninformation der
Deutschen Akademie
für Akupunktur DAA e.V.
(Quelle: http://www.akupunktur.de)