Arzt für Allgemeinmedizin Naturheilverfahren - Notfallmedizin Akupunktur und Chirotherapie zertifiziert: Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2008
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Nahrungsmittelallergie Allergien auf Nahrungsmittel können Ursache für bestimmte Erkrankungen sein oder diese unterhalten. Werden sie nicht erkannt, kann die Erkrankung nicht mit dauerhaftem Erfolg behandelt werden. Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel können bereits im frühesten Säuglingsalter vorliegen oder mit zunehmendem Alter erworben werden. Besonders oft bestehen Allergien gegen Milch, Milchprodukte, Eier, Weizen, Sojaprodukte, Nüsse (oft nur gegen einige Sorten wie Haselnuss, Walnuss), manchmal gegen bestimmte Gemüse oder Fisch, häufig aber auch gegen Getreide wie Weizen, Roggen, Hafer. Durch Nahrungsmittelallergien ausgelöste oder unterhaltene Erkrankungen können z.B. sein Neurodermitis
Manchmal sind die Symptome auch leichter, es besteht z.B.
lediglich
eine Neigung zu Blähungen nach dem Essen (sehr oft Hinweis
für
Nahrungsmittelallergie) oder chronische Müdigkeit, evtl.
Schlafstörungen,
bei Kindern unruhiges Verhalten oder Aggressivität. In vielen
Fällen
führt eine bereits bestehende Nahrungsmittelallergie
überhaupt
erst dazu, daß ein Mensch zusätzlich auch noch auf andere
Stoffe
allergisch reagiert.
Aufgaben des Darms und einer gesunden Keimbesiedlung Die Darmschleimhaut erreicht durch ihre Falten und
Zottenbildung eine
Oberfläche von über 200 Quadratmetern. An dieser Fläche
ist sie intensiver als jeder andere Körperberereich der
Konfrontation
mit körperfremden Stoffen aus der Nahrung sowie Mikroben
ausgesetzt.
Diesem Ansturm kann die Darmschleimhaut nur unter der Mitwirkung
körperfreundlicher
Bakterien standhalten. Diese Bakterien liefern wichtige Beiträge
für
die Körperfunktion und leben selber auf und mit der
Darmschleimhaut.
Man nennt dieses freundliche Zusammenleben Symbiose. Insgesamt finden
sich
etwa 1014 Keime auf der Darmschleimhaut, also 100 000 Milliarden – eine
unvorstellbare Zahl.
Die normale, gesunde Darmflora
- bildet eine Barriere gegen das Eindringen
Verändert sich die normale (physiologische)
Stoffwechsellage im
Darm (z. B. durch unverträgliche Nahrungsmittel) können
”falsche”
(pathologische) Keime heranwachsen und sich vermehren, z.B. auch
Darmpilze.
Die gesunde Darmflora wird zurückgedrängt und kann damit ihre
nor-malen Aufgaben nicht mehr erfüllen. Diesen Zustand nennt man
Dysbiose
oder Darmfehlbesiedlung. (Eine solche Dysbiose kann auch schon durch
die
ganz "normale Zivilisationskost" erzeugt werden).
Wird ein Lebensmittel gegessen, auf das der Organismus
allergisch reagiert,
führt dies sofort bzw. nach einiger Zeit zu schwerwiegenden
Veränderungen
im Körper:
In der Darmschleimhaut wird durch den Kontakt mit dem
allergenen Nah-rungsmittel
Histamin freigesetzt (Anti-gen-Antikörper-Reaktion). Histamin ist
der Stoff, der unter anderem zur Schwellung von Schleimhäuten
(ver-stopfte
Nase) und Augentränen oder zu Quaddelbildung der Haut führen
kann. Es ist auch bekannt, daß der Genuß histaminhaltiger
Speisen
Mi-gräne auslösen kann.
Durch die veränderte Stoffwechsellage entsteht eine
pathologische
(krank-hafte) Keimbesiedlung (Dysbiose, s. o.).
Die pathologische Darmflora selbst produziert Stoffe, die
für den
Körper sehr giftig sind: z.B. Indole, Phenole, Skatole, Ammoniak.
Da die Darmwand bei einer Keimfehlbesiedlung zudem noch besonders
ungeschützt
und des-halb durchlässig ist, können diese Gifte in die
Blutbahn
aufgenommen werden (Wirkung u. a. auf der Haut, Bronchien, evtl.
Nervensystem).
Eine Keimfehlbesiedlung des Darms begünstigt immer auch
das Wachstum
von Pilzen (besonders Candida albi-cans). Die von ihnen produzierten
Pilzgifte
gelangen über die Darmwand in den Körper und können
selbst
direkt Krankheiten erzeugen (bestimmte Asthmaformen, Hauterkrankungen
etc.)
oder bestehende Krankheiten unterhalten.
Die im Bereich des Darms gelegenen Lymphknoten stellen etwa
80% der
körpereigenen Abwehr dar. Bei einer Fehlbesiedlung des Darmes wird
diese Abwehrfunktion gestört. Häufig müs-sen dann
Abwehrorgane
mit ähnlicher Gewebestruktur diese Aufgabe zum Teil
zusätzlich
übernehmen: Gaumen- und Rachenmandeln. Vergrößerte
Mandeln
oder Polypen bei Kindern sind oftmals die Folge einer solchen
Abwehrschwä-che
des Darms. Vergrößerte Polypen verlegen den inneren
Gehörgang,
was zu häufigen Mittelohrentzündungen führen kann.
Werden
sie deshalb dann operativ entfernt, treten zwar weniger
Mittelohrentzündungen
auf, die eigent-liche Ursache, nämlich eine
Nah-rungsmittelallergie,
ist damit nicht be-seitigt. Die Symptome verschieben sich häufig
auf
einen anderen Körper-bereich. Ist ein bestimmter Punkt im
Größenwachstum
der Polypen noch nicht überschritten, führt bei diesen
Kindern
allein das Erkennen und Weglassen von unverträglichen (aller-gen
wirksamen)
Nahrungsmitteln oft schon zu einer ausreichenden Rück-bildung, so
daß eine Operation über-flüssig wird. Zudem sinkt die
Infektnei-gung.
Wie viele Nahrungsmittel gelangen auch die meisten Allergene in die Mut-termilch. Oftmals sind Bauchschmer-zen, Blähungen oder auch die soge-nannten Dreimonatskoliken, Neuro-dermitis und Allergien schon beim Säugling auf Nahrungsmittelallergien zurückzuführen, die durch die Mutter-milch aufgenommen wurden. Austestung von Nahrungsmitteln Eine Nahrungsmittelallergie zeigt sich nicht immer daran,
daß
sofort nach Zufuhr des betreffenden Nahrungsmittels Symptome auftreten.
Dies kann Stunden oder auch Tage später sein. Aus diesem Grund ist
sie oft schwer aufzudecken. In vielen Fällen werden gerade die
Nahrungsmittel,
auf die jemand allergisch reagiert, besonders gerne gegessen – man
fühlt
sich eventuell kurzfristig sogar besonders wohl. Die Symptome, die sich
oft anschließen (z.B. Müdigkeit oder Unruhe oder Juck-reiz),
oder dauernd bestehende Krankheitssymptome werden mit dem Genuß
dieses
Nahrungsmittels dann meistens nicht mehr in Verbindung gebracht.
Therapie Eine mögliche Therapie von Erkrankun-gen, die durch
Nahrungsmittelallergien
ausgelöst werden, ist das konsequente Vermeiden des entsprechenden
Lebensmittels. Dabei ist es wichtig zu wissen, daß auch sehr
geringe
Spuren davon schon die alten Symptome auslösen können. Das
bedeutet,
daß man Etiketten und Packungsaufschriften sehr genau lesen
muß,
ob nicht doch ein weizenhaltiges Stärkemittel oder Milchpulver
beigefügt
ist (bei entsprechender Allergie). Auch ein Roggenbrot kann Weizen
enthalten
(hier genau informieren).
Sinnvolle Ernährung:
Ballaststoffreiche Vollwertkost ohne raffinierte Zucker (insbesondere weißer Industriezucker) – das bedeutet Gemüse, Salate, Milchprodukte, Getreide, wenig Fleisch (mit "Salaten" ist hier nicht Fleischsalat gemeint). Umstellung von Weißmehl auf Vollkornmehl (in der Küche wie Weißmehl einsetz-bar). Verzicht auf Kaffee, schwarzen Tee, Konservierungsstoffe, Süßstoffe (alle light-Produkte), Alkohol einschränken. Weitgehender Verzicht auf Schlachtpro-dukte (insbesondere Schwein). (Pflanzli-che Nahrungsmittel und Milchprodukte enthalten alle benötigten Nahrungsbe-standteile in ausreichender Menge, auch das Eisen). Langsam kauen, vor und während der Mahlzeiten nicht
trinken.
Liegt ein Pilzbefall des Darms vor, wird man während der
Zeit der
Pilzbehandlung kurzfristig zusätzlich zu o. g.
Ernährungsregeln
folgende Dinge meiden müssen: Trockenfrüchte, rohes, sehr
süßes
Obst (Weintrauben, Bananen, Pfirsische, etc.), Zucker in jeder Form
(auch
Fruchtzucker, Honig etc.). Milchzucker wird jedoch nicht
verstoffwechselt
und wirkt positiv auf den Darm-pH. Zucker, Alkohol und Weißmehl
werden
vom Pilz Candida albicans besonders gerne "gegessen" und bieten ihm die
Lebensgrundlage schlechthin. Nah-rungshefe hat mit den Darmhefen nur
den
Namen gemeinsam – besteht keine Nahrungshefeallergie, kann sie
verwendet
werden.
Versuche einer Symbioselenkung ohne Beachtung der Ernährungsleitlinien sind unnütz! Weitere naturheilkundliche Möglichkeiten, die die
Behandlung ihrer
besonderen Nahrungsmittelallergie betreffen, wird Ihr Arzt mit Ihnen
besprechen.
Dieser Text stammt von Dr. med. Beate Strittmatter, DAA e.V.
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