Dr. med. Dr. med. dent. Günther Strobl
Arzt für Allgemeinmedizin
Naturheilverfahren - Notfallmedizin
Akupunktur und Chirotherapie
zertifiziert: Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2008

 

 
 
Patienteninfo für Akupunktur 
 

Nahrungsmittelallergie

Allergien auf Nahrungsmittel können Ursache für bestimmte Erkrankungen sein oder diese unterhalten. Werden sie nicht erkannt, kann die Erkrankung nicht mit dauerhaftem Erfolg behandelt werden. 

Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel können bereits im frühesten Säuglingsalter vorliegen oder mit zunehmendem Alter erworben werden. 

Besonders oft bestehen Allergien gegen Milch, Milchprodukte, Eier, Weizen, Sojaprodukte, Nüsse (oft nur gegen einige Sorten wie Haselnuss, Walnuss), manchmal gegen bestimmte Gemüse oder Fisch, häufig aber auch gegen Getreide wie Weizen, Roggen, Hafer. 

Durch Nahrungsmittelallergien ausgelöste oder unterhaltene Erkrankungen können z.B. sein 

Neurodermitis 
Psoriasis (Schuppenflechte) 
Heuschnupfen 
Asthma bronchiale 
Kontaktallergien 
Akne vulgaris 
Migräne 
Kopfschmerzen 
Chronische Durchfälle 
Divertikulitis des Darmes 
M. Crohn, Colitis ulcerosa 
Hyperkinetisches Syndrom der Kinder 
Auswirkungen auf die Psyche 

Manchmal sind die Symptome auch leichter, es besteht z.B. lediglich eine Neigung zu Blähungen nach dem Essen (sehr oft Hinweis für Nahrungsmittelallergie) oder chronische Müdigkeit, evtl. Schlafstörungen, bei Kindern unruhiges Verhalten oder Aggressivität. In vielen Fällen führt eine bereits bestehende Nahrungsmittelallergie überhaupt erst dazu, daß ein Mensch zusätzlich auch noch auf andere Stoffe allergisch reagiert. 
 

Aufgaben des Darms und einer gesunden Keimbesiedlung 

Die Darmschleimhaut erreicht durch ihre Falten und Zottenbildung eine Oberfläche von über 200 Quadratmetern. An dieser Fläche ist sie intensiver als jeder andere Körperberereich der Konfrontation mit körperfremden Stoffen aus der Nahrung sowie Mikroben ausgesetzt. Diesem Ansturm kann die Darmschleimhaut nur unter der Mitwirkung körperfreundlicher Bakterien standhalten. Diese Bakterien liefern wichtige Beiträge für die Körperfunktion und leben selber auf und mit der Darmschleimhaut. Man nennt dieses freundliche Zusammenleben Symbiose. Insgesamt finden sich etwa 1014 Keime auf der Darmschleimhaut, also 100 000 Milliarden – eine unvorstellbare Zahl. 
 
 

Die normale, gesunde Darmflora 
 

- bildet eine Barriere gegen das Eindringen 
krankmachender Keime und schützt damit vor 
Infektion. 
- stimuliert und trainiert das zum Darm gehörende 
Immunsystem, das größte lymphatische Organ des 
gesamten Körpers, also die körpereigene Abwehr. 
- schützt den Körper vor der Aufnahme von 
allergieauslösenden Stoffen aus der Nahrung. 
- fördert die Bildung von Folsäure und Immunglobu- 
lin-A (schützender Film auf den Schleimhäuten, der 
Allergenen und Keimen den Durchtritt in den 
Körper verwehrt). 
- schützt den Körper vor der Bildung giftiger 
Stoffwechselprodukte krankmachen-der Bakterien 
(die u. a. leber- und nerven-belastend wirken). 
- schützt vor Verstopfung (regt die Bildung 
bestimmter Stoffe an, die zur Verdauung 
notwendig sind). 

Verändert sich die normale (physiologische) Stoffwechsellage im Darm (z. B. durch unverträgliche Nahrungsmittel) können ”falsche” (pathologische) Keime heranwachsen und sich vermehren, z.B. auch Darmpilze. Die gesunde Darmflora wird zurückgedrängt und kann damit ihre nor-malen Aufgaben nicht mehr erfüllen. Diesen Zustand nennt man Dysbiose oder Darmfehlbesiedlung. (Eine solche Dysbiose kann auch schon durch die ganz "normale Zivilisationskost" erzeugt werden). 
Ablauf einer allergischen Reaktion auf Nahrungsmittel 

Wird ein Lebensmittel gegessen, auf das der Organismus allergisch reagiert, führt dies sofort bzw. nach einiger Zeit zu schwerwiegenden Veränderungen im Körper: 
 
 

In der Darmschleimhaut wird durch den Kontakt mit dem allergenen Nah-rungsmittel Histamin freigesetzt (Anti-gen-Antikörper-Reaktion). Histamin ist der Stoff, der unter anderem zur Schwellung von Schleimhäuten (ver-stopfte Nase) und Augentränen oder zu Quaddelbildung der Haut führen kann. Es ist auch bekannt, daß der Genuß histaminhaltiger Speisen Mi-gräne auslösen kann. 
 

Durch die veränderte Stoffwechsellage entsteht eine pathologische (krank-hafte) Keimbesiedlung (Dysbiose, s. o.). 
 

Die pathologische Darmflora selbst produziert Stoffe, die für den Körper sehr giftig sind: z.B. Indole, Phenole, Skatole, Ammoniak. Da die Darmwand bei einer Keimfehlbesiedlung zudem noch besonders ungeschützt und des-halb durchlässig ist, können diese Gifte in die Blutbahn aufgenommen werden (Wirkung u. a. auf der Haut, Bronchien, evtl. Nervensystem). 
 

Eine Keimfehlbesiedlung des Darms begünstigt immer auch das Wachstum von Pilzen (besonders Candida albi-cans). Die von ihnen produzierten Pilzgifte gelangen über die Darmwand in den Körper und können selbst direkt Krankheiten erzeugen (bestimmte Asthmaformen, Hauterkrankungen etc.) oder bestehende Krankheiten unterhalten. 
 

Die im Bereich des Darms gelegenen Lymphknoten stellen etwa 80% der körpereigenen Abwehr dar. Bei einer Fehlbesiedlung des Darmes wird diese Abwehrfunktion gestört. Häufig müs-sen dann Abwehrorgane mit ähnlicher Gewebestruktur diese Aufgabe zum Teil zusätzlich übernehmen: Gaumen- und Rachenmandeln. Vergrößerte Mandeln oder Polypen bei Kindern sind oftmals die Folge einer solchen Abwehrschwä-che des Darms. Vergrößerte Polypen verlegen den inneren Gehörgang, was zu häufigen Mittelohrentzündungen führen kann. Werden sie deshalb dann operativ entfernt, treten zwar weniger Mittelohrentzündungen auf, die eigent-liche Ursache, nämlich eine Nah-rungsmittelallergie, ist damit nicht be-seitigt. Die Symptome verschieben sich häufig auf einen anderen Körper-bereich. Ist ein bestimmter Punkt im Größenwachstum der Polypen noch nicht überschritten, führt bei diesen Kindern allein das Erkennen und Weglassen von unverträglichen (aller-gen wirksamen) Nahrungsmitteln oft schon zu einer ausreichenden Rück-bildung, so daß eine Operation über-flüssig wird. Zudem sinkt die Infektnei-gung. 
 

Wie viele Nahrungsmittel gelangen auch die meisten Allergene in die Mut-termilch. Oftmals sind Bauchschmer-zen, Blähungen oder auch die soge-nannten Dreimonatskoliken, Neuro-dermitis und Allergien schon beim Säugling auf Nahrungsmittelallergien zurückzuführen, die durch die Mutter-milch aufgenommen wurden. 

Austestung von Nahrungsmitteln 

Eine Nahrungsmittelallergie zeigt sich nicht immer daran, daß sofort nach Zufuhr des betreffenden Nahrungsmittels Symptome auftreten. Dies kann Stunden oder auch Tage später sein. Aus diesem Grund ist sie oft schwer aufzudecken. In vielen Fällen werden gerade die Nahrungsmittel, auf die jemand allergisch reagiert, besonders gerne gegessen – man fühlt sich eventuell kurzfristig sogar besonders wohl. Die Symptome, die sich oft anschließen (z.B. Müdigkeit oder Unruhe oder Juck-reiz), oder dauernd bestehende Krankheitssymptome werden mit dem Genuß dieses Nahrungsmittels dann meistens nicht mehr in Verbindung gebracht. 
Leider gelingt es nur in bestimmten Fällen, solche Allergien durch Haut- oder Blutttests aufzudecken. Auch bei akuten Allergien können solche Tests falsch negativ ausfallen. Deshalb bedienen sich Ärzte mit Spezialkenntnissen, die aus der modernen Akupunkturforschung stammen, verschiedener Testmethoden, die elektrische Veränderungen über bestimmten Akupunkturpunkten und deren energetische Auswirkungen erfassen. 
Eine solche Austestung erspart Ihnen die Durchführung einer aufwendigen Suchdiät (hier müssen die meisten Nahrungsmittel über eine längere Zeit wegge-lassen und nacheinander einzeln wieder zugeführt werden). 

Therapie 

Eine mögliche Therapie von Erkrankun-gen, die durch Nahrungsmittelallergien ausgelöst werden, ist das konsequente Vermeiden des entsprechenden Lebensmittels. Dabei ist es wichtig zu wissen, daß auch sehr geringe Spuren davon schon die alten Symptome auslösen können. Das bedeutet, daß man Etiketten und Packungsaufschriften sehr genau lesen muß, ob nicht doch ein weizenhaltiges Stärkemittel oder Milchpulver beigefügt ist (bei entsprechender Allergie). Auch ein Roggenbrot kann Weizen enthalten (hier genau informieren). 
Die bei einer Nahrungsmittelallergie immer begleitend vorliegende Darmfehlbesiedlung (Dysbiose) muß mit behandelt werden (Symbioselenkung). Um die krankhafte Darmflora wirkungsvoll zu be-seitigen und die körpereigene wieder auf-zubauen, werden üblicherweise Präparate aus dem Bereich der Naturheilkunde ver-ordnet. Manchmal wird der Einsatz eines chemischen Anti-Pilz-Mittels unverzichtbar sein. 
Gleichzeitig muß die Ernährung überdacht und eventuell dauerhaft umge-stellt werden. Falsche Ernährungsge-wohnheiten können ebenso wie eine Nah-rungsmittelallergie eine Darmfehlbesied-lung (Dysbiose) auslösen. Viele Menschen fühlen sich trotz dieser Fehlernährung anfangs noch wohl. "Krankheit" erkennen wir in der Regel ja erst an Symptomen, wenn also der Grad der Schwächung der vorher "gesunden" Person ein Ausmaß angenomen hat, das nicht mehr sym-ptomlos toleriert wird. 
Weitere Ursachen für eine Darm-fehlbesiedlung können außerdem sein Umwelt- und Nahrungsgifte (Spritzmittel usw.), Antibiotika- und Kortisonbehandlungen (auch wenn diese notwendig und richtig waren oder seelische Einflüsse. 

Sinnvolle Ernährung: 
 

Ballaststoffreiche Vollwertkost ohne raffinierte Zucker (insbesondere weißer Industriezucker) – das bedeutet Gemüse, Salate, Milchprodukte, Getreide, wenig Fleisch (mit "Salaten" ist hier nicht Fleischsalat gemeint). 

Umstellung von Weißmehl auf Vollkornmehl (in der Küche wie Weißmehl einsetz-bar). 

Verzicht auf Kaffee, schwarzen Tee, Konservierungsstoffe, Süßstoffe (alle light-Produkte), Alkohol einschränken. 

Weitgehender Verzicht auf Schlachtpro-dukte (insbesondere Schwein). (Pflanzli-che Nahrungsmittel und Milchprodukte enthalten alle benötigten Nahrungsbe-standteile in ausreichender Menge, auch das Eisen). 

Langsam kauen, vor und während der Mahlzeiten nicht trinken. 
Die beste Vollwertkost nützt natürlich nur, wenn keine Allergie gegen einen ihrer Be-standteile (z.B. Weizen oder Milch) vorliegt. 
 

Liegt ein Pilzbefall des Darms vor, wird man während der Zeit der Pilzbehandlung kurzfristig zusätzlich zu o. g. Ernährungsregeln folgende Dinge meiden müssen: Trockenfrüchte, rohes, sehr süßes Obst (Weintrauben, Bananen, Pfirsische, etc.), Zucker in jeder Form (auch Fruchtzucker, Honig etc.). Milchzucker wird jedoch nicht verstoffwechselt und wirkt positiv auf den Darm-pH. Zucker, Alkohol und Weißmehl werden vom Pilz Candida albicans besonders gerne "gegessen" und bieten ihm die Lebensgrundlage schlechthin. Nah-rungshefe hat mit den Darmhefen nur den Namen gemeinsam – besteht keine Nahrungshefeallergie, kann sie verwendet werden. 
Bei einer Pilzbesiedlung des Darms sind Rohkost und volles Korn mit ihren Ballaststoffen ideal geeignet, die besonders zwischen den Darmzotten sitzenden Hefenester mechanisch auszuräumen. 

Versuche einer Symbioselenkung ohne Beachtung der Ernährungsleitlinien sind unnütz! 

Weitere naturheilkundliche Möglichkeiten, die die Behandlung ihrer besonderen Nahrungsmittelallergie betreffen, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen. 
 

Dieser Text stammt von Dr. med. Beate Strittmatter, DAA e.V.
(Quelle: http://www.akupunktur.de)

 

 

 
 

Home - Info - Rundgang - Ausstattung - Humor - Naturheilkunde - Service - Gästebuch