Akupunktur gegen Verschlucken
Können Nadeln infarktbedingte Schluckstörungen
bessern?
Ärzten in Japan gelang es vor kurzem, den
infarktgestörten
Schluckreflex durch Akupunktur zu beleben und so ein Zurückbleiben
von Nahrung und deren Eintritt in die Atemwege deutlich zu verringern.
Manche Lungenentzündung ließe sich auf diesem Wege
verhindern.
Schluckstörungen werden häufig durch Schlaganfälle
ausgelöst.
Sie stellen einen Risikofaktor für die so genannte
Aspirationspneumonie
dar. Die Aspirationspneumonie ist eine Lungenentzündung, die durch
Nahrungsmaterial ausgelöst wird, das statt in die Speiseröhre
in die Atemwege gelangt ist. Kaum eine Methode scheint eine solche
Schluckstörung
zuverlässig zu bessern. Vor einiger Zeit jedoch vermuteten
Ärzte
in Japan, Akupunktur an den Punkten Ma 36 und Ni 3 könne neben
Gangstörungen
auch den Schluckreflex bessern.
Diesem Akupunktureffekt auf das gestörte Schlucken spürten
die Forscher nun nach. Aus 32 Schlaganfallpatienten mit
Schluckstörung
hatten sie zwei Testgruppen gebildet. Die Akupunkturgruppe erhielt als
Ergänzung zur üblichen Therapie 12 Sitzungen, bei denen an
beiden
Körperhälften die genannten Punkte akupunktiert wurden. Dabei
wurden die Nadeln 10 Millimeter tief eingeführt und 15 Minuten
lang
am Ort belassen. Die Kontrollgruppe erhielt die Standardtherapie ohne
Akupunktur.
Vor und nach der Therapieserie ermittelten die Forscher bei allen
Patienten
die Resultate. Dazu ließen sie die Studienteilnehmer Wasser, Brei
und feste Nahrung zu sich nehmen. Jeden Schluckakt nahmen die Forscher
per Videofluoroskopie auf, einer sehr schnelle Folge dem Röntgen
ähnlicher
Bilder.
Für die Akupunkturgruppe ergaben sich, verglichen mit den
Kontrollpatienten,
deutlich niedrigere Schluckzeiten für Wasser und Breikost. Auch
das
Zurückbleiben von Nahrung im Kehlkopf und deren Übertritt in
die Luftwege hatten abgenommen.
Daraus schließen die Forscher, die neuartige Kombination der
Nadelung an Ma 36 und Ni 3 sei sicher, einfach anzuwenden und beuge
einer
Aspirationspneumonie wirksam vor.
Dieser Text stammt aus einer Patienteninformation der
Deutschen Akademie
für Akupunktur DAA e.V.
(Quelle: http://www.akupunktur.de)